Harnorgane

Die Harnorgane

  1. Definition der Harnorgane
  2. Aufbau der Harnorgane
  3. Funktionen der Harnorgane
  4. Erkrankungen der Harnorgane
  5. Quellen

Definition der Harnorgane

Die Harnorgane sind die Organe, die für die Bildung, Sammlung und Ausscheidung von Urin zuständig sind. Sie sind zusammen mit den Geschlechtsorganen im Urogenitalsystem gruppiert.

Aufbau der Harnorgane

Zu den Harnorganen zählen:

  • Nieren
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  • Harnleiter
https://www.visiblebody.com/hubfs/learn/assets/de/urinary/3C-Harnleiter.jpg
  • Harnblase
https://www.ksw.ch/app/uploads/2020/01/harnblase-harnleiter-harnroehre-ksw.jpg

  • Harnröhre
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Die Harnorgane liegen teils intraperitoneal, teils retroperitoneal.

Der Begriff intraperitoneal ist eine anatomische Ortsbezeichnung und bedeutet „innerhalb der Bauchhöhle gelegen“. Wenn sich das Organ nicht im Peritoneum befindet, wird der Ort als „Retroperitoneum“ bezeichnet.

Funktionen der Harnorgane

Die Nieren, die Blase, die Harnleiter und die Harnröhre werden zusammenfassend als Harnorgane bezeichnet. Zusammen sind sie in der Lage, Urin zu produzieren und auszuscheiden. Dadurch werden Giftstoffe oder Stoffwechselschlacken wie Harnstoff aus dem Körper entfernt. Außerdem reguliert es den Säure-Basen-, Elektrolyt- und Wasserhaushalt. Die Volumenregulierung sorgt zudem für eine langfristige Blutdruckregulierung. Beide Nieren produzieren Urin, der von allen anderen Teilen des Harnsystems transportiert, gespeichert und ausgeschieden wird.

Erkrankungen der Harnorgane

  • Harninkontinenz
    Harninkontinenz ist die Unfähigkeit, den Harnabgang bewusst zu kontrollieren. Harninkontinenz wird auch als Blasenschwäche bezeichnet. Betroffene entwickeln oft ein falsches Schamgefühl und ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück. Allerdings ist Harninkontinenz eine Krankheit, kein „Fehlverhalten“. Es kann in jedem Alter passieren und ist nichts, wofür man sich schämen müsste. Um der Ausbreitung und Verschlimmerung der Inkontinenz entgegenzuwirken, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Er kann dir meistens helfen!

Wie behandle ich Harninkontinenz?

Harninkontinenz kann in verschiedenen Wegen behandelt werden:

Operative Behandlungen

  • Schlingenoperation
  • Künstlicher Schließmuskel
  • Prostataoperationen

Selbsthilfe bei Harninkontinenz

  • Beckenbodentraining
  • Blase regelmäßig leeren
  • Nierensteine
    Nierensteine entstehen, wenn sich Kalzium- oder Harnsäuresalze im Urin nicht mehr lösen können. Dies kann passieren, wenn ihre Konzentration zu hoch ist. Die Salze bilden dann Kristalle, die zu Steinen werden.

Quellen

Niere

Die Niere 

  1. Definition der Niere 
  2. Aufbau der Niere
  3. Funktionen der Niere
  4. Häufige Erkrankungen der Niere
  5. Quellen

Definition der Niere

Die Nieren sind rotbraune, paarige Organe mit bohnenähnlicher Form. Die Niere misst etwa elf mal sieben mal vier Zentimeter und wiegt zwischen 120 und 200 Gramm. Die paarigen Organe befinden sich auf beiden Seiten der Wirbelsäule. Die rechte Niere liegt nahe der Leber und etwas tiefer. Je nach Atemzug befinden sich die Nieren etwa unterhalb des Rippenbogens, teilweise von den Rippen bedeckt. Auf jeder der beiden Nieren sitzen die Nebennieren – wie ein Käppchen

Aufbau der Niere 

https://www.blutwert.net/nierenwerte/bilder/niere-aufbau.jpg

Sitz der Niere im Organismus:

https://media.springernature.com/lw400/springer-cms/rest/v1/content/14932924/data/v2

Ein erwachsener Mensch hat etwa 5-6 Liter Blut in seinem Körper. Täglich fließen etwa 1800 Liter Blut durch die Nieren. Daraus werden rund 180 Liter Primärharn herausgefiltert, der dann auf ca. 2 Liter Endharn konzentriert wird.

Funktionen der Niere

Die Aufgaben der Niere lassen sich grundsätzlich den drei Funktionsbereichen Ausscheidung, Regulation und Produktion zuordnen. Zusammengefasst sind die Aufgaben der Niere: 

  • Blutreinigung
  • Harnproduktion und Ausscheidung von giftigen Substanzen
  • Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes
  • Regulation des Säuren-Basen-Haushaltes
  • Hormonnildung
  • Regelung des Blutdrucks
  • Rückgewinnung der lebenswichtigen Substanzen

Blutreinigung: Die Nieren reinigen das Blut. Durch verschiedene Filtrationsverfahren entfernen sie Urin und Giftstoffe, die sonst den Körper vergiften würden. Diese Stoffe kommen unter anderem im Stoffwechsel vor. Stoffe wie Ammoniak, Kreatinin, Harnstoff und Harnstoffsäure entstehen vor allem im Eiweißstoffwechsel. Auch beim Abbau von Medikamenten können Giftstoffe entstehen, die aus dem Körper entfernt werden müssen. Das Endprodukt des komplexen Blutreinigungsprozess ist der Urin. Es scheidet Substanzen und Giftstoffe im Urin aus.

Harnproduktion und Ausscheidung: Die Hauptaufgabe der Nieren besteht darin, Urin im Harnsystem zu produzieren. Dies geschieht in der Funktionseinheit der Nieren. Das Harnsystem der Niere besteht aus der kleinsten Funktionseinheit, dem Nephron, das wiederum aus den Nierenkörperchen (Glomeruli) und dem Nierenschlauchsystem besteht. Die Nierenkörperchen befinden sich in der Nierenrinde, dem äußeren Rand der Niere, und sind für die Blutfilterung und die Produktion von Primärharn verantwortlich. Die Nieren filtern täglich etwa 180 Liter Primärharn in den Nierenkörperchen. Allerdings wird nur ein sehr kleiner Teil dieser gefilterten Flüssigkeit ausgeschieden. Die schließlich ausgeschieden Flüssigkeit, der Endurin, beträgt etwa 1,8 Liter Urin pro Tag oder 1% des Primärurins.

Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes:

Passen sie die Wasser- und Elektrolytausscheidung basieren auf ihrer Trinkmenge Ihrer Wasser- und Nährstoffaufnahme an. Das erkennt man auch an der Farbe des Urins: Ist die Farbe des Urins hell, bedeutet das, dass die Trinkmenge groß genug ist, um viel Wasser auszuscheiden. Sehr dunkler Urin deutet auf eine geringe Flüssigkeitsaufnahme hin, sodass der Körper nur geringe Wassermengen abgibt. Gleiches gilt für die Zufuhr von Elektrolyten: Bei einem hohen Salzgehalt speichert der Körper viel Wasser, um die Salzkonzentration auszugleichen, also das Salz zu verdünnen.

Säuren-Basen-Haushalt: Die Nieren übernehmen auch eine Pufferfunktion im Körper durch Ausgleichsvorgänge wie die Ausscheidung oder Rückresorption von sauren und basischen Ionen, darunter Wasserstoff (H) und Bikarbonat (HCO3). Zusammen mit der Atmung halten sie das Säure-Basen-Gleichgewicht aufrecht. Die Lunge kann relativ schnell auf Änderungen des Blut-pH-Wertes reagieren, indem sie Kohlendioxid (CO2) ausatmet. Die Nieren reagieren langsamer, können aber die größere Menge ausgleichen.

Hormonbildung: Neben Hormonen, die den Blutdruck regulieren, produziert die Niere auch andere Hormone, wie zum Beispiel: Erythropoietin (EPO), das für die Bildung der roten Blutkörperchen verantwortlich ist. Auch das hormonliche Vitamin D wird in den Nieren in die aktive Form umwandelt.

Blutdruck: Die Nieren sind an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt, indem sie verschiedene Hormone produzieren, die den Flüssigkeit- und Elektrolythaushalt beeinflussen, einschließlich des Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS).

Rückgewinnung von lebenswichtigen Salzen, Aminosäuren, Zucker (Glukoneogenese)

Häufige Erkrankung der Niere

  • Niereninsuffizienz
    Nierenversagen liegt vor, wenn die Nieren nicht genug Urin filtern und daher nicht genug Abfallstoffe entfernen können. Es wird zwischen der akuten und chronischen Niereninsuffizienz unterschieden, wobei man die akute Niereninsuffizienz Rückgängig machen kann. Ursachen können eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme, eine akute Infektion oder eine Harnverhalt (Unfähigkeit die Blase ganz oder teilweise zu leeren) sein. Ein schweres Nierenversagen kann ein Grund für eine vorübergehende oder dauerhafte Dialyse sein.

Behandlung:

Die Behandlung des chronischen Nierenversagens hängt von seiner Ursache und seinem Schweregrad ab. Ziel ist es, die Ursache so weit wie möglich zu beseitigen oder zumindest so weit wie möglich zu kontrollieren, damit sich eine chronische Nierenschwäche nicht weiterentwickelt. Zerstörtes Nierengewebe kann jedoch nicht wiederhergestellt werden.

Folgende Maßnahmen sind bei der Behandlung einer Niereninsuffizienz und möglicher Folgeerkrankung wichtig:

  • Trinken sie viel Wasser (zwei bis zweieinhalb Liter) und nehmen sie Wassertabletten (Diuretika) ein.
  • Regelmäßige Überwachung der Blutsalze (Elektrolyte) und des Körpergewichts
  • Einnahmen von Medikamenten, die den Gehalt der Blutfette senken
  • Richtige und gesunde Ernährung
  • Behandlung des Bluthochdrucks mit Medikamenten
  • Vermeiden von Medikamenten, die die Nieren schaden
  • Nierenentzündung
    Nierenentzündung ist eine bakterielle Infektion des Nierengewebes. Sie kann akut oder chronisch verlaufen.

Quellen

https://www.netdoktor.de/anatomie/niere/

https://www.fernarzt.com/anatomie/niere/

https://www.klinikum-straubing.de/urologie/unser-behandlungsangebot/niere/nierenbeckenentzuendung.html#:~:text=Nierenbeckenentz%C3%BCndung%20ist%20eine%20bakterielle%20Infektion,Nierenbeckenentz%C3%BCndung%20aus%20einer%20aufsteigenden%20Harnwegsinfektion.